Wieso sich in Achtsamkeit üben?

Achtsamkeit ist die Praxis, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten, ohne zu urteilen. Es hat sich gezeigt, dass das Training der Achtsamkeit eine Reihe von Vorteilen für die geistige und körperliche Gesundheit mit sich bringt, darunter:
  • Abbau von Stress und Ängsten: Achtsamkeit kann Ihnen helfen, Stress und Ängste zu bewältigen, indem sie Ihnen beibringt, in schwierigen Situationen präsent und ruhig zu bleiben.
  • Verbesserung von Fokus und Konzentration: Indem Sie Ihren Geist trainieren, präsent und bewusst zu bleiben, können Sie Ihre Fähigkeit verbessern, sich zu fokussieren und auf Aufgaben zu konzentrieren.
  • Achtsamkeit kann das emotionale Wohlbefinden verbessern: MBSR wurde mit Verbesserungen in Bezug auf Selbstmitgefühl, Empathie und emotionaler Intelligenz in Verbindung gebracht.
  • Förderung der körperlichen Gesundheit: Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich Achtsamkeitspraktiken positiv auf die körperliche Gesundheit auswirken können, z. B. durch Senkung des Blutdrucks, Verbesserung des Schlafs und Verringerung chronischer Schmerzen.
  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Training der Achtsamkeit eine Reihe von Vorteilen für die geistige und körperliche Gesundheit haben kann und Ihnen helfen kann, ein erfüllteres und ausgeglicheneres Leben zu führen.

Förderung der Gesundheit von Körper und Psyche durch Achtsamkeit

MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction), im deutschen achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung, ist ein achtwöchiges Gesundheitsprogramm im Gruppensetting. MBSR wurde Ende der siebziger Jahre von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn an der University of Massachusetts Medical Center entwickelt. Das Hauptanliegen des Programmes ist es, eine spezielle Form des Gewahrseins in den Alltag zu integrieren: Die absichtsvolle freundliche Lenkung der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment mit allen Erfahrungen, die dazu gehören. Dieses Gewahrsein wird in MBSR Achtsamkeit genannt.

Für wen ist MBSR nützlich?

Achtsamkeitstrainings nach dem Konzept der Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) richten sich an Menschen, die
  • Wege suchen, ihren beruflichen und/oder privaten Stress besser zu bewältigen,
  • an Schlaflosigkeit, Nervosität, Konzentrationsmangel oder Erschöpfung leiden,
  • durch akute oder chronische körperliche Erkrankungen belastet sind,
  • mit psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen leben und eine Ergänzung zur medizinischen bzw. psychotherapeutischen Behandlung suchen
  • einen aktiven Beitrag zur Erhaltung oder Wiedergewinnung ihrer Gesundheit leisten möchten.

Wie ist MBSR aufgebaut?

Die Mindfulness-Based Stress Reduction beinhaltet 8 wöchentlich stattfindende Sitzungen mit einem Zeitaufwand von etwa 2,5 Stunden sowie eine Tagesveranstaltung (Achtsamkeitstag) von ca. 6 Stunden, meist an einem Wochenende.
Kernelemente des Kurses sind:
  • Achtsame Wahrnehmung des Körpers in Ruhe (Bodyscan)
  • Achtsame Wahrnehmung des Körpers in Bewegung (Yoga)
  • Meditation im Sitzen
  • Meditation im Gehen
  • Kurzvorträge und Erfahrungsaustausch zu Stress, Umgang mit Gefühlen, Umgang mit dem Körper, Achtsame Kommunikation, Selbstfürsorge
  • Anleitung zur Integration von Achtsamkeitsmomenten in den Alltag
Der Kurs wird in Gruppen von 7 - 15 Teilnehmenden unterrichtet. Tägliche Übungen zu Hause für 45 - 60 Minuten sind Voraussetzung, um von einem Kurs angemessen zu profitieren. Vor Kursbeginn findet ein kostenfreies individuelles Vorgespräch statt. Nach dem Kurs können Einzelgespräche verabredet werden. Die Kursteilnehmer*Innen erhalten schriftliche Unterlagen und Audio-Übungsanleitungen.

Entstehungsgeschichte

Das Programm wurde anfänglich für die Behandlung von chronischen Erkrankungen entwickelt.  Es sollte dabei breit zugänglich, verständlich, einfach zu erlernen, säkulär und wissenschaftlich fundiert sein. Die deutlich werdende Effektivität des Gesundheitskurses sorgte dafür, dass sich MBSR in den Gesundheitssystemen zunächst in den USA und daraufhin in Europa und der ganzen Welt verbreitete.

Wissenschaftliche Nachweise

Der wissenschaftliche Anspruch des Programms erleichterte die Entstehung von mittlerweile mehreren zehntausend Fachartikeln über die positiven Wirkungen des Kurses auf Psyche und Körper. Zu diesem Wissensfundus gehören hunderte Studien zu den gesundheitsförderlichen Effekten auf den Ebenen des Immunsystems und der Neuronen. Das Achtwochenprogramm führt nachweislich zu einer gesundheitsdienlichen Neuverknüpfung vieler Hirnareale und positiven Beeinflussen von immunologischen und biologischen Prozessen im Körper, und das in allen Altersschichten von der Jugend bis hin ins hohe Alter.